In einer vernetzten Schule in Estland sehen sich die Mittelschüler:innen ihre Lehrbücher in einer erweiterten Version online an und können auch ihre Übungen mit einem Klick an die Lehrkraft senden. Dieses pädagogische Mittel hat sich besonders während der Pandemie bewährt.
Schule in Kolga
Eröffnung: 1864
Ort: Kolga, Kreis Harju, Estland
Status: staatlich
Seit 2002 haben Kinder auf eKool rund um die Uhr Zugang zu Onlinekursen und -übungen, die den im Unterricht behandelten Stoff ergänzen. Auch ihr Stundenplan und die Liste der Hausaufgaben sind online gespeichert. Eltern können die App nutzen, um sich über die Fortschritte ihrer Kinder auf dem Laufenden zu halten, Fehlzeiten zu überprüfen und Ereignisse aus dem Schulalltag zu verfolgen.
In Estland nutzen 90 % der Schüler eKool, auf Englisch "e-school". Ein System, das zum ersten Mal alle an der Bildung Beteiligten zusammenbringt: Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern.
Ob wir es wollen oder nicht, das Internet spielt heute eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Kinder, sei es in der Bildung, in Kommunikation oder Freizeitgestaltung. Schon in den 1990-er Jahren hat Estland den Weg in die e-Society eingeschlagen und eKool eingeführt. Diese Weichenstellung, die bewusste Verbesserung der Informatikkenntnisse seiner Einwohnerschaft, hat den Lebensstil in dem kleinen Land verändert. Der Hintergrund war indes zunächst, Estland vor Cyberangriffen zu schützen.
Diese Politik hat sich bewährt, estnische Schulen stehen im PISA-Ranking ganz oben. Außerdem hat Estland durch die Digitalisierung die Corona-Krise besser überstanden.