In Bratsch werden die Kinder auf die Verantwortlichkeiten des täglichen Lebens vorbereitet: Putzen, Kochen...
Die Organisation ist straff: Jeder hat seinen Platz, jeder seine Aufgabe. Die Kinder werden mit einem Lernprozess konfrontiert, der mühsamer erscheint als der Schulunterricht, dem Einzelnen aber sein ganzes Leben lang nützlich und förderlich sein wird. Es wird zu Selbstständigkeit, Aktivität und sogar zur gegenseitigen Hilfe angeleitet, denn die Übung trägt dazu bei, dass die Kinder lernen, das Leben in der Gemeinschaft bewältigen zu können. Einfache Lehren, die sich auf "Wohlbefinden" und "Entwicklung" beziehen, da das Kind dazu beiträgt, sich nützlich zu fühlen.
"Das gibt diesen gegenseitigen Mehrwert, diese soziale Positionierung, diese gegenseitige Hilfe beim Kochen, das ist das Leben und das ist die Realität. Manchmal verbrennt man sich die Finger, aber das gehört auch dazu". - Damian Gsponer
gd-Schule Bratsch
Eröffnung: 2016
Ort: Bratsch, Oberwallis, Schweiz
Anzahl der Schüler*innen: 80
Status: privat
Website: https://www.gd-vs.ch/
“ Unserer Meinung nach ist Lernen nicht die kurzfristige Aufnahme von Wissen, sondern ein dauerhafter Prozess.”
Damian Gsponer – Gründer und Rektor
Damian Gsponer gründete die gd-Schule Bratsch in einem kleinen, verlassenen Dorf. Er selbst war als Kind an der herkömmlichen Schule gescheitert. Das brachte den Schweizer dazu, der heute als Berufsberater tätig ist, verschiedene Lehrmethoden zu untersuchen. Er hat die besten davon herausgefiltert, um seinen Klassen einen individuellen Unterricht zu bieten, der mit der Außenwelt verbunden ist.
Die Kinder nehmen aktiv am Dorfleben teil und übernehmen Verantwortung. Sie schlagen Bauprojekte oder Veranstaltungen vor und müssen sich Wissen beschaffen, um ihr Ziel zu erreichen. Der Hauptzweck: Kindern beizubringen, Dinge selbstständig zu recherchieren. Das ist eine Fähigkeit, die sie ihr Leben lang brauchen werden.
Den Lehrer*innen der gd-Schule in Bratsch geht es aber vor allem darum, den Kindern Sozialkompetenz zu vermitteln, denn in einer immer stärker vernetzten Welt, in der Wissen ohne Filter, ohne Vermittlung und ohne regulierende Hand zugänglich ist, ist diese zunehmend wichtig.