In der Anatole-France-Schule in Courbevoie begleitet die Lehrerin Béatrice Chennebault ihre Zweitklässler:innen bei der Erstellung einer Stop-Motion-Animation. Die Schüler:innen sollen über die kreative Arbeit hinaus für die Herausforderungen und Wirkung von Bildern sensibilisiert werden.
Anatole-France-Schule
Eröffnung: 21.12.1983
Ort: Courbevoie, Frankreich
Anzahl der Schüler:innen: 365
Status: staatlich
Angesichts der multimedialen Reizüberflutung haben sich die Lehrkräfte neue Prioritäten gesetzt: Sie möchten den Kindern beibringen, Bilder und Informationen zu analysieren. Was liegt da näher als sie dazu zu bringen, selbst welche zu erstellen?
Diese Idee hatte Béatrice Chennebault, als sie in ihrer Grundschulklasse einen Workshop für Stop-Motion-Animation startete.
Im Zeitalter des virtuellen Lebens steht nicht mehr allein das Wissen im Vordergrund – das überall abrufbar ist –, sondern die Fähigkeit, Informationen zu analysieren und zu sortieren. Zum Beispiel, Fake News zu erkennen und zu verwerfen.
"Solange Kinder selber noch keinen Film geschnitten haben, verinnerlichen sie die Prinzipien der Auflösung von Bewegungen und der Montage nicht. Aber für sie ist es eine Offenbarung zu entdecken, dass sie durch ihre Arbeit Bilder in Bewegung versetzen und eine Geschichte erzählen können. Das Verständnis von Technik ist der Schlüssel zu einer rationalen Haltung gegenüber Bildern." Béatrice Chennebault — Grundschullehrerin
In einem anderen Workshop lernen die Kinder das Konzept "Mashup" kennen: Dabei werden Bilder aus verschiedenen Quellen so kombiniert, dass eine neue Bedeutung entsteht. Das ist eine clevere Strategie um jungen Kindern zu zeigen, dass Bilder sich dazu eignen, alle möglichen, sogar widersprüchliche, Aussagen zu unterstützen je nachdem, wie sie verwendet werden. Es ist auch ein Weg um aufgeklärte Staatsbürger:innen von morgen auszubilden, die ihre Welt ein Leben lang hinterfragen.